„Farewell, Britain!“ - Englandfahrt der St. Stephanus-Realschule plus Nachtsheim

10.-15.03.2019, Peacehaven

„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“ – das wusste bereits der alte Goethe aus eigener Anschauung. Und so ist die Englandfahrt bereits seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil des Schullebens in Nachtsheim. Am 10. März, dem bislang stürmischsten Tag des Jahres, brachen 49 gut gelaunte Schüler mit 4 Lehrpersonen in Richtung Großbritannien auf. Auch auf dem Ärmelkanal wehte ein scharfer Wind, sodass die Überfahrt zeitweise zu einer echten Herausforderung für den Magen wurde. Dies konnte jedoch die allgemeine Vorfreude nicht trüben. Nach geglückter Ankunft in Peacehaven an der englischen Südküste stieg die Spannung noch einmal, denn nun stand das Kennenlernen der Gastfamilien an. 4 Tage sollten die Schülerinnen und Schüler in einer englischen Familie verbringen, am Alltag teilhaben und diesen natürlich auch auf Englisch bestreiten.

Nachdem der erste Abend und die erste Nacht geglückt waren, trafen sich am nächsten Morgen alle ausgeruht zum Ausflug nach Brighton. Es wurde sich rege über die Gasteltern ausgetauscht und alle waren sich einig, dass man es sehr gut angetroffen hatte. Das Seebad Brighton begrüßte die Nachtsheimer mit zwar frischem, aber herrlich sonnigem Wetter. Vor der eigentlichen Ankunft wurde ein Zwischenstopp am Fußballstadion der englischen Premier League-Mannschaft „Brighton and Hove Albion“ eingelegt und der Fan-Shop geplündert.

In Brighton angekommen, ging es gleich zum „Royal Pavilion“, einem Lustschloss des englischen Königs Georg IV. Mit seiner indisch anmutenden Architektur und der Inneneinrichtung nach chinesischem Vorbild ist er der exotischste Palast Europas und entsprechend beeindruckend. Nach dem Kulturprogramm schlenderten alle durch die „Lanes“ oder strömten zum Royal Palace Pier, der ins Meer hinausragt und einen Vergnügungspark beherbergt. Alle genossen diesen Tag in der wunderbaren Stadt am Meer, bevor es wieder zurück in die Gastfamilien ging.

Am zweiten Tag stand eine Tagestour nach London bevor – bei allerfeinstem englischen Wetter. Deshalb verbrachten die meisten die Bootsfahrt auf der Themse unter Deck, während der englische Regen gegen die Fensterscheiben des Schiffes prasselte. Dennoch ging es im Anschluss bei guter Stimmung wahlweise in den Tower of London oder die London Bridge. Dort sorgte vor allem der begehbare Glasboden in luftiger Höhe für Spannung und jede Menge wunderschöner Erinnerungsfotos. Und der Dauerregen motivierte zum Absingen des Schlagers „Ich mach’s wie die Sonnenuhr“ – zur Freude unseres Busfahrers Jürgen natürlich in Dauerschleife. Nach der gefühlt 100. Wiederholung des Liedes konnte sich auch der größte Gesangsmuffel nicht mehr entziehen…

Tag 3 stand ganz im Zeichen der britischen Seefahrt. In Portsmouth, wo sich der größte britische Militärhafen befindet und einem die Geschichte auf Schritt und Tritt begegnet, besichtigten wir die H.M.S. Victory, das berühmte Segelschiff Admiral Nelsons. Der ein oder andere schlug die Warnung des Personals („Mind your head!“) etwas zu leichtfertig in den Wind, und so waren am Ende der Besichtigungstour einige Beulen zu beklagen – es bestand große Einigkeit darin, dass das Leben an Bord nicht nur wegen der niedrigen Deckenhöhe alles andere als „cosy“ gewesen sein musste… Umso luftiger präsentierte sich der „Spinnaker Tower“, ein Aussichtsturm, der architektonisch dem Burj-al-Arab in Dubai nachempfunden ist. Dort konnte man sich in 170 Metern Höhe auf der Aussichtsplattform die Seeluft um die Nase wehen lassen und das großartige Panorama auf Stadt und Land genießen.

Am letzten Tag sollte die britische Hauptstadt noch einmal genauer in Augenschein genommen werden. Doch zunächst hieß es am frühen Morgen Abschied nehmen von den Gastfamilien – das bedeutete stellenweise Wehmut auf beiden Seiten! Bestens unterhalten von Busfahrer Jürgen begab man sich anschließend in den Stau zwischen Brighton und London – die „Sonnenuhr“ half auch hier wieder bei der Überbrückung der Zeit sowie gegen den Regen. Doch was war das? Kaum in London angekommen, bescherte uns eine riesige Wolkenlücke den sonnigsten und wärmsten Tag der ganzen Woche, sodass der „Walk“ durch die City zu einem wahren Vergnügen wurde. Am Buckingham Palace kamen wir sogar in den Genuss, die Horseguards in Aktion zu erleben. Auch das bunte Treiben rund um den Piccadilly Circus konnte in vollen Zügen genossen werden. In Chinatown faszinierten vor allem die überall aufgehängten roten Papierlaternen, die vor dem blauen Himmel ein großartiges Bild abgaben.

Zum krönenden Abschluss stand dann noch eine Fahrt mit dem London Eye bevor, wo abermals in großer Höhe tolle Fotos geschossen und die Hauptstadt aus der Vogelperspektive bewundert werden konnte.

Mit Plattfüßen, aber glücklich und zufrieden wurde dann die Nachtfahrt zurück in die Eifel angetreten – diese war zwar leider wenig komfortabel, konnte aber die anhaltend gute Laune aller Reisenden nicht trüben. Trotz Müdigkeit bei der Ankunft am Morgen stand fest: die Begegnung mit Land und Leuten war wieder einmal – völlig ungeachtet des Brexit-Getöses – eine Bereicherung für Schüler und Lehrer.

 

 

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